Kirschlorbeer im Gartenbau: Warum er umstritten ist und welche Alternativen es gibt
Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Pflanzen in deutschen Gärten. Besonders als immergrüne Heckenpflanze punktet er mit seiner pflegeleichten Art und seinem dichten Wuchs. Doch in den letzten Jahren steht der Kirschlorbeer zunehmend in der Kritik. Warum ist das so, und welche Alternativen könnten für Ihren Garten besser geeignet sein? Wir beleuchten die Hintergründe.
Warum ist Kirschlorbeer so beliebt?
- Robustheit: Kirschlorbeer ist äußerst widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und viele Schädlinge.
- Pflegeleicht: Er erfordert nur gelegentlichen Schnitt und wächst schnell.
- Immergrün: Seine dichten, glänzenden Blätter bieten das ganze Jahr Sichtschutz.
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Ob als Hecke, Solitärpflanze oder Bodendecker – der Kirschlorbeer ist vielseitig einsetzbar.
Doch trotz dieser Vorteile gibt es berechtigte Kritik an der Pflanze, die vor allem ökologische Gründe hat.
Die Schattenseiten des Kirschlorbeers
1. Geringer ökologischer Wert
Kirschlorbeer bietet kaum Nahrung für heimische Insekten und Vögel. Seine Blüten und Beeren werden von vielen Tieren gemieden, da sie giftige Stoffe enthalten. Damit trägt der Kirschlorbeer wenig zur Förderung der heimischen Biodiversität bei.
2. Invasive Eigenschaften
In bestimmten Regionen kann sich Kirschlorbeer unkontrolliert ausbreiten und heimische Pflanzenarten verdrängen. Durch seinen schnellen Wuchs und die Widerstandsfähigkeit entsteht eine Art Monokultur, die die Artenvielfalt einschränkt.
3. Schwierige Entsorgung
Die dicke, wachsartige Struktur der Blätter und der hohe Gehalt an Blausäure machen die Kompostierung von Kirschlorbeer problematisch. In größeren Mengen können die Pflanzenabfälle zu einer Belastung für Kompostieranlagen werden.
4. Giftigkeit
Sowohl die Blätter als auch die Samen enthalten giftige Stoffe, die für Mensch und Tier gefährlich sein können. Besonders Kinder und Haustiere sollten keinen Kontakt zu den Pflanzenteilen haben.
Internationale Entwicklungen: Was sagt der Naturschutz?
In der Schweiz ist der Verkauf und die Verbreitung von Kirschlorbeer seit 2024 verboten. Die Pflanze gilt dort als invasive Art, die sich negativ auf die heimische Flora und Fauna auswirkt. Auch in Deutschland wird der Kirschlorbeer vom Bundesamt für Naturschutz als potenziell problematisch eingestuft. Ein Verbot gibt es jedoch bislang nicht.
Heimische Alternativen zum Kirschlorbeer
Für alle, die ihren Garten naturnah und ökologisch wertvoll gestalten möchten, gibt es hervorragende Alternativen:
1. Liguster (Ligustrum vulgare)
- Halbimmergrüne oder immergrüne Heckenpflanze.
- Bietet Nahrung für viele Insekten und Vögel.
- Sehr schnittverträglich und robust.
2. Weißdorn (Crataegus)
- Heimisches Gehölz mit attraktiven Blüten und essbaren Früchten.
- Lockt Bienen, Schmetterlinge und Vögel an.
- Besonders gut für naturnahe Gärten geeignet.
3. Hainbuche (Carpinus betulus)
- Robuste, schnittverträgliche Pflanze für dichte Hecken.
- Bietet Lebensraum und Schutz für Vögel und Insekten.
- Verträgt sowohl Sonne als auch Schatten.
4. Berberitze (Berberis vulgaris)
- Dicht wachsend mit leuchtenden Beeren, die Vögeln Nahrung bieten.
- Besonders attraktiv für Wildtiere.
- Dornen schützen vor ungewolltem Zugriff.
5. Kornelkirsche (Cornus mas)
- Frühlingsblüher mit essbaren Früchten.
- Ein wahrer Magnet für Bienen und Vögel.
- Pflegeleicht und dekorativ.
Fazit: Naturnahe Gärten fördern die Biodiversität
Der Kirschlorbeer mag auf den ersten Blick eine attraktive Wahl sein, doch seine negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht von der Hand zu weisen. Wenn Sie Ihren Garten ökologisch wertvoll und zukunftssicher gestalten möchten, empfehlen wir den Einsatz heimischer Alternativen. Diese fördern nicht nur die Biodiversität, sondern fügen sich auch harmonisch in die Landschaft ein.
Als Experten im Garten- und Landschaftsbau stehen wir Ihnen gerne zur Seite, um die besten Lösungen für Ihren Garten zu finden. Gemeinsam gestalten wir einen grünen Raum, der Mensch und Natur gleichermaßen zugutekommt.
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